Der Mond im Schlafrock

Corona-Mond

Corona-Mond

Woll\'n wir tanzen? Fragt die Stimme,
doch der Mond ist konsterniert.
Sag mir erst, wer bist du Vogel,
der mich anquatscht, ungeniert.

Kennst mich nicht? Corona heiß\' ich,
wohne auf der ganzen Welt.
Ich bin die, die ganz fleißig
alle Kunst geschlossen hält.

Künste sind doch überflüssig,
Schauspiel ist doch nur gestellt,
bin dem Gejaule überdrüssig
auf den Bühnen dieser Welt.

Und wer geht schon ins Museum?
Niemand braucht das, was da hängt,
auch Konzerte in den Stadien,
wo man sich zusammendrängt.

Tja, da hab ich mich befleißigt,
Panik, Hysterie entfacht,
hab die Politik beschäftigt
und fast alles über Nacht.

Bist du irre? Schreit der Mond
ganz entgeistert und wird blaß.
Wo des Menschen Freiheit wohnt,
ist er kreativ und das

macht doch erst das Leben bunter,
macht die Menschen täglich munter,
macht Gefühle, weckt die Triebe,
öffnet Augen, erweckt Liebe.

Fördert das Zusammensein,
mindert das Alleinesein,
Zärtlichkeit nicht zu vergessen,
Kneipenflair und gutes Essen.

Komm, hau ab!

Oh, ich halt\' dich wohl auf Trab?

Alle Kneipen sind ja zu,
tanzen doch nur ich und du
unter einsam fahlem Licht.
Willste oder willste nicht?

Wenn, dann tanz\' ich mit den Elfen,
mit der Liebe, mit der Lust,
laß\' Verlangen hochgelangen,
sag\' dir jetzt mal, was du musst.
Nämlich abhau\'n, ich will scheinen,
will die Kunst und Menschen einen,
Frohsinn, Lachen und noch mehr.
Glaub mir: Du bist temporär.

©: Christian Koch

(vom 13.11.2020, 15:25 Uhr)

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