Der Mond im Schlafrock

Ode an den Geschirrspüler

Schlafestrunken in der Küche klapp'st du eine Klappe nieder
und der Mond scheint dabei bläulich, staunt - und dann grinst er bieder.
Fragt sich, was der Sinn vom Tun nächtens am Geschirrespüler;
eine Wolke nimmt die Sicht und der Wind wird langsam kühler.

Hast geträumt es wär dein Auto und da drin 'ne Kiste Sekt,
woll't's du rausholn, weil der auch in der Nacht bei Mondschein schmeckt.
Und der Spüler - dieser Spieler - war dann auch total verdutzt,
weil er weiß, in tiefer Nacht, hast du ihn noch nie benutzt.

Tags, da spielt er viele Spielchen, rattert, röchelt, vibriert keck,
doch wenn du die Klappe öffnest, siehst du da noch manchen Dreck.
Soßenmadder an den Gläsern, manche Teller noch verschmiert,
doch der Spüler - dieser Spieler - surrt dazu noch ungeniert.

Manchmal denkst du, dass er alt ist oder wohl falsch eingeräumt,
doch der Mond in seiner Weisheit weiß, was du des Nachts geträumt.
Also träume ruhig weiter, doch steig nicht gleich aus dem Bett,
denn im Spüler steht kein Sekt und kein Wein und kein Konfekt.

© Christian Koch

(vom 25.11.2015, 14:36 Uhr)

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